Die drei Schlüssel zu Verantwortung schließen uns den Eingang zum Responsibility Process auf:
1. ABSICHT, 2. AUFMERKSAMKEIT und 3. SICH STELLEN (hier beschrieben) sind die Praktiken zur lebenslangen Anwendung des mentalen Zustands VERANTWORTUNG, um noch stärker, handlungsfähiger und freier zu werden. Die drei Schlüssel sind einzeln nützlich und wertvoll. Wie die drei Schlüssel zusammenwirken und sich wechselseitig beeinflussen, finde ich ebenso spannend und nützlich, daher teile ich gern meine Erkenntnisse und Erfahrungen dazu.

Wie spielen ABSICHT und AUFMERKSAMKEIT zusammen?

ABSICHT steuert unsere AUFMERKSAMKEIT

Wenn ich den Entschluss fasse, mich einem neuen Thema zu widmen oder mir ein bestimmtes Produkt zu kaufen, dann wird mir mehr zu diesem Thema begegnen oder mir dieses Produkt häufiger ins Auge fallen. Daher erfolgt der Schritt vom ersten zum zweiten Schlüssel oft recht leicht und automatisch: Wenn ich mir die ABSICHT setze, mich im mentalen Zustand BESCHULDIGEN zu erwischen, dann lenke ich meine AUFMERKSAMKEIT entsprechend auf diesen mentalen Zustand und ich werde mich tatsächlich häufiger erwischen als bisher. Glückwunsch zu diesem Erfolg! So werden wir uns unserer Selbstwirksamkeit bewusst.

AUFMERKSAMKEIT hilft uns, ABSICHTEN zu entdecken

Der umgekehrte Weg läuft aus meiner Erfahrung etwas weniger automatisch ab, hat mir aber sehr geholfen, besser herauszufinden, was ich will: Als ich angefangen habe, an meiner Verantwortungs-Routine zu arbeiten, habe ich zunächst vor allem darauf geachtet (AUFMERKSAMKEIT), was mir eigentlich Freude macht, was mir leicht fällt und was mir Energie gibt. Daraus habe ich dann ABSICHTEN abgeleitet wie „Ich will möglichst täglich mein Bewegungsziel erreichen“ oder „Mindestens zweimal pro Woche möchte ich raus in die Natur“ oder „Ich will mehr schreiben“. Das Anwenden des Schlüssels AUFMERKSAMKEIT kann man also nutzen, um mehr Klarheit bezüglich der eigenen ABSICHT zu erlangen.

Wie spielen AUFMERKSAMKEIT und SICH STELLEN zusammen?

AUFMERKSAMKEIT zeigt mir, was es SICH zu STELLEN gilt

Je länger man den Schlüssel AUFMERKSAMKEIT anwendet, umso besser lernt man sich selbst kennen und entdeckt nach und nach Verhaltensmuster, d.h. ungeachtet des Kontexts oder Problems laufen meist unbewusste Reaktionen in immer gleicher Weise ab. Dahinter stecken oft Glaubenssätze, die unsere Gefühle und Taten steuern. Glaubenssätze bezeichne ich gern als „die Überlebensstrategien der Vergangenheit“, denn diese Anschauungen oder Leitgedanken, die wir uns über Erziehung, Schule und Erfahrungen meist in jungen Jahren zugelegt haben, haben uns bis hierher genützt und vorangebracht. Über unsere AUFMERKSAMKEIT stellen wir nun aber fest, das sie uns in bestimmten Situationen limitieren und steckenbleiben lassen. Und wenn wir das nicht mehr wollen, gilt es, SICH dieser Realität zu STELLEN, und beispielsweise (allein oder mit Unterstützung) an der Transformation dieser Glaubenssätze zu arbeiten. Ich könnte über AUFMERKSAMKEIT auch herausfinden, welchen Gefühlen, Konflikten, Tatsachen oder Ungewissheiten ich MICH STELLEN will.

SICH STELLEN ermöglicht neue AUFMERKSAMKEIT

Mit dem Schlüssel SICH STELLEN trainieren wir unsere Fähigkeit, unangenehmen Situationen nicht auszuweichen, sondern das Problem hinter dem Problem weiter zu erforschen, um daran wachsen zu können. Diese Stärke beeinflusst deutlich unsere AUFMERKSAMKEIT, denn nun sind wir bereit in Ecken zu schauen, an denen wir zuvor lieber vorbeigeschaut haben, weil sie so unangenehm und angsteinflößend waren. SICH STELLEN erfordert zwar Mut, gleichzeitig macht die regelmäßige Anwendung des Schlüssels immer mutiger, sodass der Bereich, auf den wir unsere AUFMERKSAMKEIT lenken wollen und können, immer größer wird.

Wie spielen SICH STELLEN und ABSICHT zusammen?

SICH STELLEN erlaubt mir, Neues zu beABSICHTigen

Die Anwendung von SICH STELLEN ermöglicht mir, Neues zu wollen. Ich kann mir Größeres vornehmen, weil ich nun weiß, dass ich MICH den Konsequenzen STELLEN kann. Durch SICH STELLEN entdecke ich manchmal erst, dass ich bestimmte Dinge tun oder haben will. Vorher war die ABSICHT von Angst und Ungewissheit verdeckt, vielleicht hatte ich an bestimmten Stellen aufgegeben oder Tatsachen geleugnet, weil ich noch nicht bereit oder stark genug war, z.B. meiner Angst vorm Scheitern ernsthaft gegenüberzutreten. Diesen Schritt habe ich nach meiner Erfahrung nie bewusst gemacht, der passiert gewissermaßen automatisch, wenn ich mich eh der ABSICHT nach persönlichem Wachstum verschrieben habe.

Mit ABSICHT ist es leichter, SICH zu STELLEN

Dieses Zusammenspiel aus SICH STELLEN und ABSICHT ist für mich eine der bedeutendsten Erkenntnisse auf meiner Reise zu mehr Stärke, Freiheit und Optionen. Ich hatte zu Beginn nämlich großen Respekt bzw. wirklich Angst vor dem dritten Schlüssel zu Verantwortung. SICH STELLEN klang für mich nach Kampf, Konfrontation und Konflikt, daher war ich froh mit dem ersten Schlüssel ABSICHT beginnen zu können. Herauszufinden, was ich will, war dann schwerer als gedacht, aber als mein ABSICHT-Muskel ein bisschen Training hatte, habe ich eine Entdeckung gemacht: Wenn ich weiß, was ich will, ist es viel leichter SICH zu STELLEN! Für diesen dritten Schlüssel hatte ich dann schnell ein paar für mich effektive Werkzeuge beisammen, die ich in schwierigen Situationen immer wieder anwenden konnte – und das ging immer leichter, müheloser, routinierter. Deshalb steckt für mich im Schlüssel ABSICHT im Grunde die meiste Kraft und Hebelwirkung.

Was nun tun damit?

Das Zusammenspiel der drei Schlüssel enthält für mich immer wieder Anregungen und Anhaltspunkte, um meine Verantwortungs-Routine weiterzuentwickeln und zu verankern. Wenn ich mal etwas frustriert bin und mich wenig erfolgreich fühle, schaue ich, welcher Schlüssel mir momentan am leichtesten fällt und konzentriere mich auf den und seine Verbindungen zu den beiden anderen, um die wechselseitigen Dynamiken für mich zu nutzen.

Wenn ich mich gerade super fühle und einfach nach einem neuen Impuls suche, gehe ich die sechs Verbindungen zwischen den Schlüsseln durch und suche gezielt nach neuen Fragestellungen, die jeweils eine dieser Verbindungen unterstützen oder weiter „automatisieren“ könnten.

Christopher Avery sagt zu diesem Zusammenspiel:

Denken Sie bei den drei Schlüsseln an ein dynamisches, interaktives und adaptives mentales System für lebenslanges Wachstum und Selbstführung.

Christopher Avery im Buch zu The Responsibility Process (S. 117/118)

Das heißt für mich, dass ich mir in jedem Moment wieder irgendeinen Aspekt herausgreifen und vertiefen kann, der sofort eine Dynamik lostritt, die mich noch weiter wachsen lässt. Mir gefällt das gut, weil es auch heißt, dass ich es leicht und einfach haben kann: Ich fange da an, wo es gerade passt und ich leicht Erfolge feiern kann. Das wünsche ich dir auch!

Melde dich gern bei mir, wenn du Fragen hast oder eine Anregung teilen möchtest.



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Nadine und Henning Wolf, selbstführen W2 GmbH
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