Das Ziel des »Intensivkurs Responsibility« ist das Entwickeln und Verankern einer lebenslangen Verantwortungs-Routine. Der Begriff Verantwortungs-Routine wirft dabei des öfteren Fragen auf. Beim Schreiben dieses Blogpost ist mir bewusster geworden, warum das so ist – es gibt erstaunlich viele Ebenen! Daher möchte ich im Folgenden erklären, was hinter dem Begriff steckt und wie man sich eine Verantwortungs-Routine aneignen kann.

Auf dem Bild sieht man, wie Christopher Avery mir mein Exemplar seines Buches signiert hat: „Nadine, Practice Practice Practice“. Auf dem Weg zu kraftvoller Selbstführung mit The Responsibility Process® geht es also um das Üben von Verantwortung. Das dachte ich jedenfalls 2016 als Christopher mir das Buch so überreicht hat. Inzwischen weiß ich, dass es darüber hinaus um das regelmäßige und dauerhafte Anwenden von Verantwortung als fester Bestandteil meines Lebens geht.

Anwenden heißt, dass ich die drei Schlüssel zu Verantwortung benutze, sodass ich immer routinierter im Umgang werde: Ich habe 1. die ABSICHT, möglichst viel aus dem mentalen Zustand Verantwortung heraus zu agieren, 2. benutze ich meine AUFMERKSAMKEIT, um mich in mentalen Zuständen von Nicht-Verantwortung zu erwischen, und 3. STELLE ich MICH der Realität, wenn mir die Umsetzung meiner Absicht (noch) nicht gelingt. Das ist die abstrakte Ebene. Die drei Schlüssel lassen sich auch konkret anwenden, z. B. immer, wenn Dinge schieflaufen und mich das aufregt.

Konkret sieht das bei mir so aus: Wenn ich mich ärgere, stelle ich das sehr schnell fest und frage mich direkt, was meine Absicht ist. Das läuft inzwischen schon überwiegend automatisiert ab, ist also Teil meiner Verantwortungs-Routine geworden. Die Konsequenz ist, dass ich schnell Klarheit darüber habe, was ich bezüglich meines Problems will. Dadurch ist der Ärger schnell verschwunden, weil ich mich sofort wieder handlungsfähig fühle.

Gleichzeitig gibt es Bereiche und Situationen, in denen ich noch Erfahrungen sammeln und Dinge ausprobieren muss, um für mich einen passenden Automatismus zu etablieren. Dafür brauche ich ein übergeordnetes Vorgehen, sozusagen die Routine zur Entwicklung einer Routine. Auch das gehört zur Verantwortungs-Routine.

Ich tappe beispielsweise immer noch regelmäßig in die Falle, dass ich mich selbst verurteile (mentaler Zustand SCHÄMEN). Dieser Zustand hält längst nicht mehr so lange an wie früher, ich bin heute schneller im mentalen Zustand Verantwortung – auch da zeigt die Routine also bereits Wirkung. Doch diese Selbstverurteilung ist jedesmal ein Schmerz, den ich mir selbst zufüge, und das möchte ich noch deutlich weniger tun. Es einfach nur sein zu lassen, ist erstens gar nicht so einfach und zweitens kann unser Gehirn so wenig anfangen mit „nicht machen“, dass es eine konstruktive Wendung braucht – also eine Idee parat zu haben, was ich statt Selbstverurteilung tun kann. Meine Antwort lautet Selbstmitgefühl, doch das habe ich noch nicht soweit implementiert, dass es eine Gewohnheit geworden ist. Daran arbeite ich zurzeit, indem ich ein Buch dazu lese, unregelmäßig kleine Übungen mache und mir täglich in mein Responsibility Journal eine Absicht schreibe wie „Heute bin ich freundlich zu mir“.

Bei Routine denken viele Menschen ausschließlich an strenge Rituale, also irgendeine Tätigkeit oder Übung, die ich jeden Tag zur selben Zeit erledigen muss. Das löst bei Menschen Widerstand aus, die Abwechslung lieben, deshalb Routinen hassen oder die glauben, dass sie für Verhaltensänderungen „nicht genug Disziplin“ haben. Diese Form der Routine ist aber nur ein kleiner Teil, den man nutzen kann, wenn man will.

Nützlich finde ich zum Verständnis die Erklärung:

»Routine (von französisch routine für die „Wegerfahrung“) steht für: Handlung, die durch mehrfachs Wiederholen zur Gewohnheit wird.

Wikipedia

„Wegerfahrung“ passt super: Auf dem Weg meines Lebens produziere ich immer wieder Erfahrungen, die ein bewusstes Anwenden von The Responsibility Process® mehr und mehr verankern, sodass sie vertrauter und selbstverständlicher werden.

Für viele Menschen in der Responsibility-Community sind dabei Rituale wie das tägliche Schreiben ins Responsibility Journal oder regelmäßige Mastery-Sessions hilfreich. Doch genauso dürfte unregelmäßiges Vertiefen/Auffrischen von Wissen zum Thema Selbstführung (Bücher, Podcast, Newsletter, Blogs…) wirkungsvoll sein oder das Anwenden spezifischer Praktiken für konkrete Situationen: Erfolge feiern als Auftakt zu jedem Meeting, das ich moderiere, oder als gelegentlicher Abschluss des Abendbrots. Oder das „Mensch, erwisch dich früher“-Spiel (z. B. in der Variante Tageswertung, siehe Downloads), immer wenn ich feststelle, dass ich heute mal wieder vor allem die Menschen um mich herum für alles verantwortlich gemacht habe (mentaler Zustand BESCHULDIGEN).

Wir sind Individuen, d.h. es sieht auch jede Verantwortungs-Routine anders aus. Suche dir Praktiken raus, die dir leicht fallen, die zu dir passen und deine Stärken und Vorlieben nutzen: Bist du Sprechdenkerin? Suche dir einen Menschen zum Reflektieren. Du bist Schreibdenker? Dann probiere dich am Journaling. Du lernst am effektivsten in Gruppen und durch Austausch? Mache ein Gruppentraining mit oder organisiere dir einen Lernkreis oder Buchclub.

Die Folgen deiner Verantwortungs-Routine werden neue Denkmuster bzw. das Einnehmen einer Verantwortungs-Haltung sein. Das bedeutet, sich an einer Grundeinstellung auszurichten, die sagt: „Ich bin größer als jedes Problem“ oder „Ich sitze immer am Steuer meines Lebens“.

Was ermöglicht mir diese Haltung?

Meine Probleme effektiver in Besitz zu nehmen und dauerhaft zu lösen oder anders: schneller Klarheit für mich herzustellen, um Dinge voranzubringen, die mir wichtig sind, und dabei in Balance zu bleiben.

Wenn du deine Verantwortungs-Routine entwickeln und verankern möchtest für mehr Freiheit, Kraft und Optionen im Leben, dann empfehlen wir dir den »Intensivkurs Responsibility«. Unser Leben hat er seit unserer Teilnahme vor fünf Jahren nachhaltig verbessert und er wirkt noch immer. Hier findest du mehr zum Kurs.



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Nadine und Henning Wolf, selbstführen W2 GmbH
Telefon: +49 4152 934 90 85, kontakt@selbstfuehren.de
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