Vielen Menschen geht es zu Beginn der Beschäftigung mit dem Responsibility Process so wie mir auch: Ich habe schnell begriffen, dass ABSICHT nicht aus Versehen der erste Schlüssel zu Verantwortung ist, sondern dass wirklich viel Kraft darin steckt zu wissen, was man will. Gleichzeitig bemerkt man, wie sehr einen der mentale Zustand VERPFLICHTUNG im Griff hat. Das ist kein Wunder, denn den haben wir schließlich früh im Leben begonnen zu trainieren: „Tu, was ich dir sage“, „Du musst brav und freundlich sein“, „Reiß dich halt zusammen, die Welt dreht sich nicht nur um dich“. Solche Aussagen haben uns abgelenkt von unserem eigenen Willen, weshalb wir die Fähigkeit zu wollen wiederentdecken und üben müssen, um immer leichter und schneller in den mentalen Zustand VERANTWORTUNG gelangen zu können.

An dieser Stelle bleiben manche Menschen stecken, denn was tun, wenn du einfach nicht weißt, was du willst? Hier ein paar Hinweise:

Vorweg, falls es dir nicht klar sein sollte: Es ist nichts verkehrt mit dir!!! Abraham Maslow hat es so formuliert: „Es ist nicht normal zu wissen, was wir wollen. Es ist eine seltsame und schwierige psychologische Leistung.“ 
Das heißt auch, dass du nichts ändert MUSST! Denn es könnte ja auch sein, dass es so, wie es ist, perfekt ist. Probiere das gern als Gedankenspiel aus, ich finde das immer sehr erleichternd.

Wenn du etwas an deinem Leben ändern WILLST und mit mehr Ziel, Sinn und Erfolgen unterwegs sein MÖCHTEST, hätte ich noch folgende Ideen für dich:

Folge dem Veränderungs-Prinzip in Kanban: „Beginne mit dem, was du gerade tust“, denn da gibt es schon einiges zu entdecken. Du arbeitest ja nicht den ganzen Tag ausschließlich gegen deinen Willen an. Also lasse beispielsweise abends deinen Tag gedanklich rückwärts ablaufen und schreibe dir auf, was dich mit Freude, Wohlgefühl, Energie oder Dankbarkeit erfüllt hat. Freu dich darüber und leite ggf. bewusste Absichten für den nächsten Tag daraus ab.

Noch ein Zitat: „Du musst es selbst machen, und du kannst es nicht alleine machen.“ (Martin Rutte). Insbesondere wenn du dich gern und leicht mit anderen Menschen austauschst, nutze die Chance und rede darüber, was man so wollen kann. Vielleicht haben deine Mitmenschen außerdem noch eine Idee, wo deine Stärken liegen – ein weiterer wichtiger Baustein auf dem Weg zu klareren Absichten. Du darfst es leicht haben, und das ist es, was Stärken ausmachen: Sie fallen uns leicht (deshalb übersehen wir sie so schnell).

Und noch eine Übung aus Christophers Buch (S. 123 in der deutschen Ausgabe): Als Vorbereitung auf ein eindeutiges „Ich will XY“ könnte dir eine Art Ranking helfen. Beispiele: „Ich ziehe die Stadt als Wohnort dem Land vor“, „Ich bin lieber angestellt als selbstständig“ oder „Ich mag lieber Vanille- als Erdbeereis“. Ja, es darf so alltäglich sein, wie die Eissorten-Frage. Je mehr du dir deine Vorlieben und Wünsche in allen Bereichen deines Lebens bewusst machst, umso leichter und wirkungsvoller wird dir die Umsetzung des Schlüssels ABSICHT gelingen.

Wir wünschen dir viel Erfolg beim Entdecken deiner Absichten und beim Trainieren deines Absichtsmuskels. Falls du diese Fähigkeit noch weiter ausbauen möchtest, empfehlen wir dir den Intensivkurs Responsibility.



Führe dich selbst zuerst!

Nadine und Henning Wolf, selbstführen W2 GmbH
Telefon: +49 4152 934 90 85, kontakt@selbstfuehren.de
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