Erfolg definieren wir im Responsibility-Kontext als „erfüllte oder entdeckte Absicht“. Doch was ist, wenn wir Absichten immer nur entdecken, aber sie uns selten erfüllen?

Beispiel: Du bist bei der Arbeit rundum zufrieden. Deine Rolle entspricht deinen Stärken, die meisten Tätigkeiten empfindest du als sinnvoll, die wenigstens Themen lösen die Schwere von Verpflichtung aus, du bist motiviert, der Zeitdruck hält sich in Grenzen – wichtig, aber nicht dringend beschreibt die meisten deiner Aufgaben. 

Jeden Morgen nimmst du dir vor, viel zu schaffen, weil du gern wirkungsvoll bist und vorankommen willst. Und abends setzt Frust ein, weil du nie all das schaffst, was du dir vorgenommen hast! Was jetzt?

In solchen Situationen neigen wir dazu, uns selbst zu verurteilen (und im mentalen Zustand SCHÄMEN steckenzubleiben). Doch das dürfte den Frust nur vergrößern und in eine Abwärtsspirale führen. Wie heißt es so schön in der Prime Directive für Retrospektiven: Wir gehen davon aus, dass […] jede:r das Beste getan hat. DAS GILT AUCH FÜR DICH! Du hast heute getan, was möglich war. Also raus aus den unfreundlichen Gedanken und stattdessen den Frust und das unangenehme Gefühl wahrnehmen, anerkennen und dir selbst Mitgefühl spenden.

Du bist ein Mensch, also verspürst du manchmal Frust, und der darf da sein. Gleichzeitig bist du ein Mensch, also hast du großartige geistige Fähigkeiten und du hast eine Wahl, wie du diese einsetzt. 

Hier drei Vorschläge zur Auswahl, was du in so einer Situation tun könntest:

  • Spiele mit dem Schlüssel ABSICHT: Setze dir nicht nur To-dos als Absichten, sondern frage dich, was du erleben, fühlen, denken oder erreichen willst. So kommst du aus der Falle heraus, dass nur abgearbeitete konkrete Aufgaben ein Erfolg sind. Du könntest dir beispielsweise vornehmen, dich abends produktiv zu fühlen!
  • Wende den Blick bewusst auf das, was du geschafft hast. Wir werden in Frust-Situationen oft absolut und haben das Gefühl gar nichts geschafft zu haben. Das dürfte selten stimmen. Also zähle zum Feierabend mindestens 10 Dinge auf, die du gemacht hast, weil du sie machen wolltest. Vielleicht suchst du dir dafür sogar eine Kollegin oder einen Kollegen, sodass ihr gemeinsam eure Erfolge feiern könnt. Das hat noch den Nebeneffekt, dass es unser Zugehörigkeitsgefühl stärkt, mit dem Selbstverurteilung deutlich schwieriger wird.
  • Natürlich kann man sich auch mal ganz pragmatisch beim Zeitmanagement bedienen: Verplane maximal 40% deiner Zeit mit festen Terminen, d.h. es bietet sich einerseits an, reichlich Puffer in den Kalender einzuplanen, und andererseits gilt dann an Tagen mit wenig Puffer: Nicht oder sehr wenig zusätzlich vornehmen! Georg Christoph Lichtenberg soll gesagt haben »Man sollte nie so viel zu tun haben, dass man zum Nachdenken keine Zeit mehr hat.« 

Dir fallen selbst bestimmt noch viele weitere Optionen ein. Suche jetzt nicht nach der besten Lösung, sondern verändere IRGENDWAS, um wieder Erfolgserlebnisse, Leichtigkeit und Lebendigkeit herzustellen. Ich weiß, dass du das kannst und deinen Weg aus dem Frust herausfindest. Viel Erfolg!

Falls du diesen Weg in die Leichtigkeit noch selbstverständlich und unmittelbarer gehen willst, kannst du das lernen in unserem Intensivkurs Responsibility.



Führe dich selbst zuerst!

Nadine und Henning Wolf, selbstführen W2 GmbH
Telefon: +49 4152 934 90 85, kontakt@selbstfuehren.de
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