Der erste Schlüssel zu Verantwortung heißt ABSICHT. Mit seiner Hilfe gehe ich das Commitment ein, mehr aus dem mentalen Zustand VERANTWORTUNG heraus handeln zu wollen, um mehr von dem zu bekommen, was ich will, mehr Wirkung zu haben, mehr Freiheit zu spüren oder effektivere Antworten zu finden.

Absichten gibt es auf unterschiedlichen Ebenen. Ich bin im (Arbeits-)Alltag oft getrieben durch die Frage „Was ist jetzt zu tun?“. Das sieht man in Kalendern, auf To-do-Listen oder Personal-Kanban-Boards. Aus dem Tun fällt mitunter die Frage „Was muss ich dafür haben?“. Aus Tun und Haben ergibt sich dann mehr oder weniger automatisch, wer ich bin, also das Sein. Ich habe nie wirklich hinterfragt oder mir bewusst gemacht, wer ich bin bzw. sein will.

Als ich damit angefangen habe, habe ich festgestellt, wie erkenntnisreich und wirkungsvoll es sein kann, die Reihenfolge von 1. Tun, 2. Haben und 3. Sein zu verändern und mit dem Sein zu beginnen:

Dafür gilt es, aus dem Alltag und dem Fokus aufs Tun aufzutauchen und sich umfassenderen Fragen zuwenden:

  • Was für ein Mensch möchte ich sein?
  • Wer will ich in der Welt sein?
  • Wie möchte ich gesehen werden?
  • Welches Vermächtnis möchte ich hinterlassen?

Für mich waren das keine trivialen Fragen, die ich mal eben so in fünf Minuten beantworten konnte. Und auch heute habe ich keine abschließende Antwort darauf, doch ich habe eine Annäherung gefunden. Wie?

Mir hat es geholfen, mir meiner Werte klarer zu werden und sie explizit zu machen. Dafür gibt es unterschiedliche Ansätze: Man kann sich fragen, was man im Überfluss erleben möchte oder welche Eigenschaften Freunde an einem schätzen oder was man als „Grabrede“ bei der eigenen Beerdigung hören wollen würde .

Ich habe meine Werte an meinem Vision Board hängen und durch Fotos von Vorbildern ergänzt. So führe ich mir immer wieder vor Augen, wer ich sein will. Das dient mir insbesondere bei größeren Entscheidungen und als regelmäßiger Check, ob ich auf einem entsprechenden Weg bin.

Dann wende ich mich dem Tun zu: Einerseits frage ich mich, was ich tun muss, um das beabsichtigte Sein zu erreichen. Denn aus dem Sein folgen Konsequenzen, zu denen ich bereit sein muss. Wenn ich ein Mensch sein will, der andere inspiriert, hat das Auswirkungen auf mein Tun, auf mein Umfeld, auf mich und meinen Job oder meine Hobbys, denn ich werde Zeit investieren zum Durchdringen und Aufarbeiten von Themen, um sie auf anregende und ermutigende Art und Weise in die Welt zu tragen.

Andererseits kann ich auch mit Selbstbeobachtung anfangen: Was tue ich eigentlich jetzt gerade? Tue ich es gern? Zahlt es darauf ein, wer ich sein will?

Zuletzt schaue ich mir das Haben an: Welche Rahmenbedingungen unterstützen mein Sein und Tun? Welchen Besitz wünsche ich mir? Möglicherweise ergibt sich aus Sein und Tun schon das Haben. Wenn ich ein Mensch sein will, der sich selbst ernst nimmt, gönne ich mir vielleicht einen Coach, buche ein Training, kaufe einen Hometrainer oder mache eine Stilberatung mit.

Wie komme ich beim Haben zu konkreten Absichten? Auch hier kann ich zuerst meine Umgebung „scannen“ und mir die materiellen Dinge anschauen, mit denen ich mich gerade umgebe. Passen sie zu meinen Tun- und Sein-Absichten? Was würde mich einen entscheidenden Schritt weiterbringen?

Und wie so oft haben wir es dann vermutlich mit zirkulierenden, immer wieder aufeinander Einfluss nehmenden Antworten zu tun. Für mich ist durch die Auseinandersetzung mit diesen drei Ebenen mehr Sinn, Freude und Selbstwirksamkeit in meinem Leben. Ich fühle mich erfolgreicher, weil ich meine Absichten besser kenne. Mit klaren Absichten steigere ich die Wahrscheinlichkeit auf Erfüllung dieser Absichten – und eine erfüllte Absicht ist ein Erfolg!



Führe dich selbst zuerst!

Nadine und Henning Wolf, selbstführen W2 GmbH
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