
Freude an Wortwitz und verbalem Schlagabtausch kann man übertreiben, leicht wird Sarkasmus draus. Das geschieht selten aus böser Absicht. Wahrscheinlich soll die Stimmung mit einem Lacher aufgelockert werden. Noch wahrscheinlicher: Man will die Situation für sich selbst aushaltbarer machen, indem Gelächter produziert wird.
Zu bedenken ist jedoch, dass sarkastische und zynische Bemerkungen aus dem mentalen Zustand BESCHULDIGEN oder RECHTFERTIGEN heraus entstehen und weder uns noch den Zuhörern einen echten Nutzen stiften. Ein Mehr an Verantwortungshaltung geht also mit einem reduzierten Einsatz von Sarkasmus einher.
Den Impuls zu Sarkasmus kann man auf andere Art effektiver nutzen: Wenn ich mit einem gewissen Hohn auf andere Menschen und meine Umwelt schaue, lohnt die Frage „Was will ich eigentlich gerade?“. Auf diese Weise hole ich mir die Freiheit zur Wahl meiner Reaktion zurück. Der Lacher auf Kosten anderer hat außerdem einen oft übersehenen Nebeneffekt: Er kostet Vertrauen und Glaubwürdigkeit! Als Leader ein kostbares Gut, das wir wirkungsvoll über ein Angebot von Klarheit herstellen und nicht über vermeintlich witzige Kommentare zerstören wollen.