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SCHÄMEN



Wenn wir den mentalen Zustand Rechtfertigen verlassen, landen wir in Schämen. In diesem Übergang ändert sich die mentale Logik: Von „Die Umstände da draußen sind schuld, und erst wenn die sich ändern, verschwindet mein Problem“ wechseln wir zu „Ich bin schuld, ich habe mir das angetan; mit mir ist etwas verkehrt; wenn ich nicht so blöd wäre, hätte ich das Problem nicht“. Leider sind wir in dem Zustand so damit beschäftigt uns doof zu finden, uns schuldig zu fühlen und zu verurteilen, dass wir nicht ins Handeln kommen. Oft ein schmerzhafter und einsamer Zustand, der zusätzlich die Gefahr einer Abwärtsspirale birgt: Wenn mir bewusst wird, dass ich mich in Schämen befinde, schäme ich mich dafür, dass ich mich schäme. Falls der Schmerz zu groß wird, steht uns der optionale Zustand Aufgeben zur Verfügung, um das Problem für einige Zeit zu parken. Spätestens wenn eine Situation uns unser Problem zurück ins Bewusstsein bringt, steigen wir im Prozess wieder bei Schämen ein. Die Aufmerksamkeit für diesen Zustand und der mit ihm verbundene Schmerz kann aber auch die Motivation für die Frage sein: „Was muss ich denn jetzt tun, um einen Schritt weiterzukommen?“ Diese Frage bringt uns in den nächsten mentalen Zustand Verpflichtung.

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